In jedem Unternehmen ist die Arbeitsschutzunterweisung eine grundlegende Maßnahme, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu optimieren. Dies geschieht, indem potenzielle Gefährdungen weitgehend beseitigt oder minimiert werden. Dieser Beitrag beleuchtet die Notwendigkeit, Methodik und die gesetzlichen Anforderungen der Unterweisung. Erfahren Sie, welche Schritte Arbeitgeber unternehmen müssen, um eine effektive Durchführung sicherzustellen, und wie Unterweisungen zum Arbeitsschutz zur Gesundheit von Mitarbeitenden beitragen.

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Grundlagen der Arbeitsschutzunterweisung

Die Arbeitsschutzunterweisung ist eine gesetzliche Pflicht und bildet das Fundament für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Unterweisungen zum Arbeitsschutz sind darauf ausgelegt, Mitarbeiter über Risiken und Sicherheitsverfahren aufzuklären, um Unfälle und berufsbedingte Krankheiten zu vermeiden.

Einführung in die Arbeitsschutzunterweisung

Eine effektive Arbeitsschutzunterweisung beginnt mit dem Verständnis der Arbeitsumgebung und der spezifischen Risiken, denen Mitarbeitende ausgesetzt sind. Sie zielt darauf ab, sie über die wesentlichen Aspekte der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu informieren. Dabei klärt sie über allgemeine Gefährdungen und Risiken auf, die während der Arbeit auftreten können, und vermittelt Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und berufsbedingten Erkrankungen.

Die allgemeinen Arbeitsschutzunterweisungen umfassen folgende Inhalte:

  • Grundlagen des Arbeitsschutzgesetzes und relevanter Verordnungen
  • Erklärung der individuellen und kollektiven Schutzmaßnahmen
  • Nutzung und Pflege persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
  • Verhalten im Notfall, einschließlich Erste-Hilfe-Maßnahmen
  • Umgang mit Arbeitsstoffen und Maschinen
Eine Gruppe von Personen hört einer Präsentation zu.

Welche Unterweisungen zum Arbeitsschutz gibt es?

Es gibt vielfältige Themen der Arbeitsschutzunterweisung, von allgemeinen Sicherheitspraktiken bis zu spezifischen Anweisungen für den Umgang mit gefährlichen Stoffen, zur Maschinenbedienung und Ergonomie am Arbeitsplatz. Die Thematik ist breit gefächert und wird den jeweiligen Arbeitsbedingungen angepasst.

Notwendigkeit von Arbeitsschutzunterweisungen

Eine sorgfältige und individuell konzipierte Unterweisung ist gesetzlich vorgeschrieben und von großer Bedeutung für den Arbeitsschutz im Betrieb. Mit Arbeitsschutzunterweisungen werden einerseits rechtliche Anforderungen erfüllt und andererseits tragen sie zur Sicherheit der Mitarbeitenden bei. Sie sorgen dafür, dass die Arbeitsumgebung frei von Gefahren ist und bleibt. Dieser Umstand fördert nicht zuletzt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, die zu einer guten Produktivitätsrate beiträgt.

Gesetzliche Verankerung der Unterweisungen im § 12 ArbSchG

Details zu Arbeitsschutzunterweisungen sind in § 12 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) definiert. Das ArbSchG verpflichtet Arbeitgeber ausdrücklich, Betriebsangehörige regelmäßig über die mit ihren Tätigkeiten verbundenen Gefahren sowie über die anzuwendenden und erforderlichen Schutzmaßnahmen zu informieren.

Unterweisungspflicht für Betriebe & Unternehmen

Warum sind Arbeitsschutzbelehrungen wichtig?

Die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutzbelehrungen münden direkt darin, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden verbessert werden. Durch gezielte Unterweisungen erhalten sie einen Überblick über Schutzmaßnahmen, die das Risiko für Unfälle und Krankheiten deutlich senken. Sie stärken somit das Sicherheitsbewusstsein jedes einzelnen Mitarbeitenden und fördern eine Kultur der Prävention im Unternehmen.

Ziele und Zweck der Arbeitsschutzunterweisungen

Die Hauptziele der allgemeinen Arbeitsschutzunterweisung liegen vorrangig in der Sensibilisierung der Mitarbeitenden für die Bedeutung von Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Unterweisungen sollen

  • das Bewusstsein hinsichtlich möglicher Gefahren schärfen.
  • über gesetzliche Bestimmungen und Unternehmensrichtlinien zum Arbeitsschutz sowie über die richtige Nutzung von Schutzausrüstungen informieren.
  • präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Gesundheitsrisiken vermitteln.
  • sichere und gesundheitsbewusste Verhaltensweisen am Arbeitsplatz vorgeben.

Um die angestrebten Ziele zu erreichen, ist eine gewisse Regelmäßigkeit notwendig. Sie gewährleistet, dass alle Mitarbeitenden stets auf dem neuesten Stand und handlungsfähig sind. Da die Planung solcher Unterweisungen oftmals auf Probleme in der Organisation trifft, lohnt sich ein Blick auf die Softwarelösung von iManSys, in der Sie Ihre Mitarbeitende individuell und digital schulen können.

Regelmäßigkeit und Durchführung der Sicherheitsunterweisungen

Wie oft Arbeitsschutzunterweisungen stattfinden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen ihre Belegschaft mindestens einmal im Jahr unterweisen müssen. Neben der jährlichen Arbeitsschutzunterweisung lösen bestimmte Ereignisse die Pflicht zur Schulung aus. Dazu gehören die folgenden Anlässe:

Ein Mann und eine Frau arbeiten gemeinsam an einem Laptop.
  1. bei Neueinstellungen
  2. bei Änderungen der Arbeitsumgebung oder Arbeitsbedingungen
  3. bei Einführung neuer Arbeitsmittel und Verfahren
  4. zeitnah nach Unfällen oder wenn es zu kritischen Situationen mit Unfallgefahr gekommen ist
  5. bei gesetzlichen Neuerungen

Betriebe müssen die Unterweisung so durchführen, dass die Mitarbeitenden die Inhalte gut verstehen und aufnehmen können. Dabei ist es notwendig, dass die Arbeitsschutzunterweisung auf den Arbeitsplatz zugeschnitten wird und dabei konkrete Maßnahmen vermittelt werden.

Gesetzliche Vorschriften für Arbeitsschutzunterweisungen

Es gibt verschiedene Gesetze, Verordnungen und Regelwerke, die Arbeitsschutzunterweisungen zum Inhalt haben. Die wichtigsten Gesetze sind das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG).

In § 12 Abs. 1 ArbSchG ist verpflichtend geregelt, dass Beschäftigte über Unfall- und Gesundheitsgefahren im Arbeitsumfeld aufzuklären und über Schutzmaßnahmen zu unterweisen sind. Das Betriebsverfassungsgesetz verschafft dem Betriebsrat Rechte, bei den Unterweisungen mitzuwirken.

Ferner konkretisieren Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) die Anforderungen an eine Arbeitsschutzunterweisung, unter anderem hinsichtlich der Verständlichkeit und der Durchführung. Die DGUV erlaubt Online-Arbeitsschutzunterweisungen unter der Bedingung, dass sie ihren Richtlinien und Empfehlungen entsprechen, um die Qualität und Wirksamkeit der Schulungen sicherzustellen.

Zuständigkeiten für die Durchführung der jährlichen Unterweisungen

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsschutzunterweisungen durchzuführen. Allerdings kann er diese Pflicht auf andere Personen schriftlich übertragen, sofern diese die notwendigen Fachkenntnisse und Fähigkeiten besitzen. Damit sind etwa Führungskräfte, Sicherheitsbeauftragte oder externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit gemeint. Wichtig ist, dass die ausgewählte Person die Unterweisung sachkundig und verständlich durchführen kann.

Richtlinien für die Dokumentation von Unterweisungen

Die Dokumentation einer Arbeitsschutzunterweisung ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Sicherheitsmanagements. Neben Datum und Thema der Unterweisung im Arbeitsschutz, Namen der teilnehmenden Mitarbeitenden und der unterweisenden Person, müssen auch die vermittelten Inhalte erfasst werden.

Es ist empfehlenswert, die Unterweisungsdokumente regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um ihre Vollständigkeit, Relevanz und Genauigkeit zu gewährleisten. Schließlich dient die Dokumentation als Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und kann im Schadensfall von entscheidender Bedeutung sein. Die Archivierung sollte systematisch erfolgen, damit bei Bedarf die nötigen Unterlagen rasch auffindbar sind. Der Einsatz einer entsprechenden Softwarelösung kann diesen Prozess deutlich effizienter gestalten.

Effektive Gestaltung von Arbeitsschutzunterweisungen

Zu einer effektiv gestalteten Arbeitsschutzunterweisung ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Generell gliedert sich die Schulung in drei Phasen: Vorbereitungsphase, Durchführungsphase und Nachbereitungsphase.

Im ersten Schritt der Planung einer Unterweisung ist die Bedarfsanalyse von Bedeutung. Welche Unterweisungen müssen gemäß den rechtlichen Vorschriften durchgeführt werden und wer wird die Unterweisung durchführen? Basierend auf den Erfordernissen geht es an die Planung, die Details zu Inhalten, zum Zeitpunkt und zur Lehrmethode umfasst. Lernmaterialien, Arbeitsblätter, Handouts oder digitale Kursmodule werden erstellt. Zum Schluss werden Reaktionen von Teilnehmenden erfasst, um den Kurs zu evaluieren und die Dokumentationspflichten zu erfüllen.

Effektive Arbeitsschutzmaßnahmen erfordern die aktive Einbeziehung aller Stakeholder wie Führungskräfte, Mitarbeitende und Sicherheitsbeauftragte. Maßnahmen sollten risikobasiert und nach Prioritäten geordnet entwickelt werden. Das bedeutet, dass zunächst alle potenziellen Risiken und Gefahren am Arbeitsplatz systematisch erfasst werden, sei es in physikalischer, chemischer, biologischer, ergonomischer oder psychosozialer Hinsicht. Danach erfolgt eine Bewertung nach der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden. Auf dieser Basis werden die Prioritäten vergeben und die Arbeitsschutzunterweisungen an den Risikoprofilen entlang ausgerichtet.

So wird sichergestellt, dass die dringendsten Probleme schnell angegangen und potenzielle Schäden minimiert werden.

Technische Lösungen sollten dabei den organisatorischen Anforderungen vorgezogen werden, da sie direkt an der Gefahrenquelle ansetzen. Eine regelmäßige Überprüfung garantiert die Aktualität und Effektivität der Maßnahmen. Wesentlich ist auch eine klare Kommunikation und Schulung der Mitarbeiter, um deren Verständnis und korrekte Anwendung der Schutzmaßnahmen zu gewährleisten. Kontinuierliche Verbesserungen durch Feedback fördern zudem die langfristige Arbeitssicherheit.

Im Rahmen der Nachbereitung werden die relevanten Daten wie Datum, Thema, Teilnehmende und unterweisende Person dokumentiert. Ferner ist es empfehlenswert, direkt im Anschluss an die Unterweisung Feedback von den Teilnehmenden einzuholen, sei es in schriftlicher Form oder durch direkte Kommunikation. Dieses Feedback dient dazu, die Unterweisungsinhalte weiter zu verfeinern und an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden anzupassen. Eine Überprüfung des Lernerfolgs, möglicherweise durch Tests oder praktische Übungen, hilft festzustellen, ob die vermittelten Informationen verstanden wurden und umgesetzt werden können.

Sollte sich zeigen, dass die Themen nur lückenhaft vermittelt werden können, müssen entsprechende Maßnahmen wie Nachschulungen oder eine Überarbeitung der Lehrmaterialien folgen. Die konsequente Anwendung dieser Schritte trägt zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsschutzunterweisungen bei.

Vorteile einer digitalen Arbeitsschutzunterweisung

Online durchgeführte Arbeitsschutzunterweisungen können eine sinnvolle Ergänzung und sogar Alternative zu Präsenzkursen sein. Die Software-Welt “Unterweisen & Schulen” von iManSys eröffnet die Möglichkeit, die geplante Unterweisung vollständig digital vorzubereiten, durchzuführen und zu dokumentieren. Hilfreich sind unter anderem die professionellen Vorlagen von Arbeitssicherheitsunterweisungen. Sie sorgen für Zeitersparnis und gewährleisten die umfassende Vermittlung der relevanten Inhalte.

Mitarbeitende können außerdem selbst nach Abschluss der Unterweisung jederzeit erneut auf die Unterlagen zugreifen und sich selbst nach Bedarf schulen. Sie erhalten zudem eine Benachrichtigung, sobald eine neue Arbeitsschutzunterweisung zur Verfügung steht. Durch das zeitlich flexible Modell können Angestellte die Schulungen individuell in ihren Workflow einbinden.

Wie sich die Software des Weiteren einsetzen lässt, können Sie hier nachlesen:

Der Einfachheit und besseren Lesbarkeit halber wird im Text das generische Maskulinum verwendet – gemeint sind damit immer alle Geschlechter.

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