Setzen Sie Chemikalien in Ihrem Betrieb ein, dann müssen diese in den meisten Fällen auch gelagert werden. Vor allem bei Gefahrstoffen wie Farben, Lacken, Chemikalien, Säuren, Laugen, Lösungsmitteln oder Schmierstoffen ist die unsachgemässe Aufbewahrung jedoch oftmals mit erheblichen Risiken für Sicherheit und Gesundheit verbunden. Daher gilt es, Chemikalien so zu lagern, dass sowohl die Beschäftigten als auch die Umwelt geschützt sind. Die sichere Lagerung von Chemikalien hat somit oberste Priorität.

Nachfolgend erfahren Sie Grundlegendes zu Vorschriften, Schutzmassnahmen und der digitalen Organisation der Gefahrstofflagerung in Ihrem Betrieb. Für weitere Informationen haben wir auch ein kostenfreies Whitepaper zum Thema Gefahrstoffmanagementsysteme für Sie vorbereitet.

Drei Sicherheitsfachkräfte schauen auf eine Checkliste.

Grundlegendes zur Lagerung von Chemikalien

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen mit Chemikalien arbeiten, dann sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. Das gilt für alle Tätigkeiten mit gefährlichen Stoffen. Dazu gehören neben dem Gebrauch und dem Transport auch die bestimmungsgemässe Lagerung der Chemikalien.

Grundsätzlich müssen Sie hier zwischen der tatsächlichen Lagerung und der Bereitstellung unterscheiden. Bereithalten meint die Aufbewahrung von Gefahrstoffen zur sofortigen Verwendung. Unter Lagern wird hingegen die Aufbewahrung zur späteren Verwendung oder zur Abgabe verstanden.

Natürlich müssen Sie in jedem Fall alle potenziellen Gefährdungen ermitteln und bewerten, die von der Gefahrstofflagerung ausgehen. Dies erfolgt über die Gefährdungsbeurteilung im Betrieb, in der Sie mögliche Gefahrenquellen für Ihre Angestellten identifizieren. Im Anschluss gilt es passende Schutzmassnahmen abzuleiten.

Schutzmassnahmen zur sicheren Lagerung von Chemikalien

Um Ihre Mitarbeitenden vor möglichen Gefahrensituationen zu schützen, sind Präventionsmassnahmen unabdingbar. Nachfolgend haben wir Ihnen eine Auswahl wichtiger Richtlinien zusammengestellt:

  • Um den falschen Umgang mit den eingesetzten Stoffen zu verhindern, müssen Sie Ihre Beschäftigten regelmässig zur korrekten Lagerung und Verwendung von Gefahrstoffe instruieren. Sinnvoll ist bspw. auch eine Mitarbeiterinstruktion zum richtigen Einsatz von notwendiger Persönlicher Schutzausrüstung.
  • Eine Lagerung von Chemikalien am Arbeitsplatz ist nur in Ausnahmefällen zulässig. Stattdessen sollten Sie diese in separaten Räumen lagern. So verhindern Sie auch, dass Unbefugte Zugang zu den Gefahrstoffe erhalten.
  • Mit klaren Zutrittsregelungen stellen Sie sicher, dass nur bevollmächtigte Angestellte Zugang zu Chemikalienn haben. Sie sollten in jedem Fall instruiert sein sowie alle potenziellen Gefährdungen und zugehörigen Schutzmassnahmen kennen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie nur Behälter verwenden, aus denen Chemikalien nicht ungewollt austreten können. Die Behältnisse müssen zudem während der Lagerung verschlossen sein.
  • Chemikalien sollten Sie nie in der Nähe von Lebensmitteln lagern. Pausen- oder Bereitschaftsräume scheiden somit als Lagerräume grundsätzlich aus. Die Lagerung in Treppenhäusern, Fluren sowie Transportwegen ist ebenfalls nicht gestattet.
  • Nicht nur Chemikalien sind eindeutig zu kennzeichnen, sondern ebenso Lagerflächenund Verkehrswege. Berücksichtigen Sie ausserdem, dass das Lagergut Türen nicht versperren darf. Gleiches gilt für Notausgänge und Fluchtwege.
  • Betreiber des Gefahrstofflagers sind übrigens dazu verpflichtet, die Lagerflächen regelmässig zu überprüfen. Hierbei müssen sie u. a. kontrollieren, ob Stoffe ausgetreten sind oder die Lüftungseinrichtungen einwandfrei funktionieren. Festgestellte Mängel sind umgehend zu beseitigen.

Zusammenlagerung von Chemikalien

Eine Lagerung von Chemikalien ohne Ordnungssystem ist schon allein deshalb verboten, weil es zu unbeabsichtigten und gefährlichen Reaktionen zwischen den Stoffen kommen kann. Bestimmte Chemikalien dürfen Sie daher grundsätzlich nicht zusammenlagern. Das gilt z. B. für brennbare oder entzündbare Flüssigkeiten in Zusammenspiel mit oxidierend wirkenden Stoffen. Eine sichere Lagerung erreichen Sie in solchen Fällen, indem Sie Stoffe mit unverträglichen Eigenschaften in getrennten Räumen aufbewahren oder für ausreichend Sicherheitsabstand in den Lagerbereichen sorgen.

Klarheit darüber, welche Stoffe Sie zusammen oder getrennt lagern müssen, schaffen die Regelwerke für Chemikalien. Darin sind die Chemikalien anhand ihres Gefährdungsgrades sogenannten Lagerklassen zugeordnet. Die Beschreibung der Klassen basiert auf den Einstufungen gemäss CLP-Verordnung. Demnach können Sie Stoffe, die der gleichen Lagerklasse zugehören, problemlos gemeinsam lagern. Unterschiedliche Klassen sind dagegen getrennt zu halten. Eine Separatlagerung meint hierbei die Aufbewahrung in unterschiedlichen Lagerabschnitten.

Um bei der Zusammenlagerung den Überblick über alle Gefahrstoffkombinationen zu behalten, hilft die Zusammenlagerungstabelle. Aus dieser ergibt sich für jeden Stoff, ob eine gemeinsame Lagerung mit den anderen Lagerklassen möglich ist oder ein Zusammenlagerungsverbot gilt. Für die Kennzeichnung kommen hier in der Regel Ampelfarben zum Einsatz.

Organisieren Sie die Lagerung Ihrer Chemikalien doch einfach digital

Eine Frau in Arbeitskleidung steht mit einem Tablet vor Gefahrstoffkanistern

Zunächst können Sie ein elektronisches Gefahrstoffkataster anlegen, in welchem Sie neben den Stoffeigenschaften auch Lagerort und -menge vermerken. Im Anschluss prüfen Sie die Zusammenlagerung ausgewählter Stoffe direkt im System. iManSys gibt Ihnen hierbei aus, ob Sie die zu prüfenden Chemikalien zusammen, getrennt oder nur eingeschränkt zusammen lagern dürfen.

Nachdem die Chemikalien der entsprechenden Lagerklasse zugeordnet sind, lässt sich die Zusammenlagerung der Klassen auch über die integrierte Zusammenlagerungstabelle abfragen. Zudem ist es möglich, die gemeinsame Lagerung von Gefahrstoffen für unterschiedliche Standorte zu prüfen.

Mit iManSys organisieren Sie dabei nicht nur die effiziente und sichere Gefahrstofflagerung, sondern das gesamte Gefahrstoffmanagement. Hinterlegen Sie Sicherheitsdatenblätter zu den gefährlichen Eigenschaften aller Chemikalien. Integrieren Sie die verwendeten Chemikalien auch in Ihrer Gefährdungsbeurteilung, die sich in der Software erstellen lässt. Darüber hinaus können Sie ebenso Arbeitsanweisungen für das Ein- und Auslagern sowie Ab- und Umfüllen direkt elektronisch ausfüllen und anschliessend exportieren.

Eine Software-Lösung bietet somit eine ganzheitliche Grundlage für den systematischen Aufbau Ihres Gefahrstoffmanagementsystems. Wie das Schritt für Schritt gelingt, erfahren Sie in unserem themenbezogenen Whitepaper. Dieses können Sie hier kostenfrei herunterladen:

Drei Sicherheitsfachkräfte schauen auf eine Checkliste.

Der Einfachheit und besseren Lesbarkeit halber wird im Text das generische Maskulinum verwendet – gemeint sind damit immer alle Geschlechter.

Diesen Beitrag teilen:

Weitere Blogbeiträge

Ein Mann in hygienischer Schutzkleidung bewacht die Produktion von Würstchen

Lebensmittelsicherheit

Lebensmittel, die in der Schweiz angeboten werden, unterliegen hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. Ein Kontrollsystem, das die verantwortlichen Lebensmittelunternehmen auf Basis der HACCP-Grundsätze aufbauen, hilft bei der stetigen Kontrolle. In diesem […]

Eine Person in Schutzkleidung bewegt Tonnen mit Gefahrstoffen

Gefahrstoffunterweisung

In zahlreichen Betrieben gehört der Umgang mit Gefahrstoffen zum Arbeitsalltag, sei es in der Herstellung, für die Lagerung oder bei der Entsorgung. In solchen Unternehmen hat es höchste Priorität, die […]

Eine Person sitzt an einem Laptop

ESG-Kriterien

Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Schlüsselthemen von Unternehmen. Doch wie lässt sich nachhaltiges Wirtschaften zähl- und messbar machen? Hier kommen die ESG-Kriterien ins Spiel, die ursprünglich aus der Finanzbranche stammen. […]